Achtung Häuslebauer! Die Bauzinsen heben ab
Die Warnungen des US-Ökonomen Robert Shiller vor Blasen an den Kapitalmärkten haben Gewicht. Zuletzt empfand er es als absurd, dass Menschen ihre Ersparnisse für 20 oder 30 Jahre anlegen und dafür nahezu keine Zinsen erhalten.
Wer die aktuellen zinslosen Zeiten ebenso absurd findet, legt sein Geld nicht länger bei Banken oder Vater Staat an, sondern macht das Gegenteil: Er verschuldet sich.
Traum für Schuldner
Die von der Europäischen Zentralbank (EZB) künstlich geschaffenen Nullzinsen machen Hypotheken einmalig billig. Für zehnjährige Darlehen verlangen Baugeldvermittler bei idealen Voraussetzungen nur um die 1,5 Prozent Zinsen. Die Monatsbelastung einer 100.000-Euro-Hypothek schlägt bei zwei Prozent anfänglicher Tilgung und einem Effektivzins von 1,49 Prozent in der Haushaltskasse nur mit 290 Euro zu Buche. Mit „Ein Traum für die Schuldner“ umschreibt Andreas Beck, Vorstand des Instituts für Vermögensaufbau, die aktuelle Zinslandschaft. „Die ganze EZB-Politik ist radikal zum Wohl der Schuldner ausgerichtet.“
Ausgewählte Konditionen im Überblick
„Machen Sie es wie der Staat“, sagt der emeritierte Finanzprofessor Wolfgang Gerke. Wer noch jung ist, solle sich kräftig verschulden, zu niedrigen Konditionen Geld aufnehmen und sich ein eigenes Häuschen bauen. Dank der miniaturisierten Kreditzinsen lassen sich zudem halbwegs die Mehrkosten kompensieren, die Bauherren wegen der Regulierungswut der Politiker draufzahlen müssen. Nicht nur der Immobilienboom, auch die strengen politischen Vorgaben zu Energie und Naturschutz entpuppen sich als Kaufhürde. Die Studie „Kostentreiber für den Wohnungsbau“ stellt fest, dass sich allein die Baukosten rund um Energiesparmaßnahmen seit 2000 um bis 45 Prozent verteuert haben.
Quelle: http://www.focus.de/immobilien/finanzieren/baufinanzierungen-werden-teurer-achtung-haeuslebauer-die-bauzinsen-heben-ab_id_4741936.html